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Michael Klonovsky: Skizzen zum Deutschen Kaiserreich

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Die Zitate von Michael Klonovsky ergänzen meine eigenen Eindrücke, die ich im Laufe von Jahren zusammengetragen habe: Geschichte von Deutschland | Einkommensteuer im Deutschen Kaiserreich | Wilhelm II., der letzte deutsche Kaiser | Jede Regierung hat die Feinde, die sie verdient – auch in Deutschland | Rechtsstaat Deutschland? Eine ernüchternde Analyse. | Krisen als Chance: Erfolgreiche Juden und entscheidungsschwache Deutsche

Entscheidungsschwache Deutsche
Deutsche Untertanen haben ein sozialistisches Denken entwickelt und die Entscheidungskraft über Wohl und Wehe ihres eigenen Schicksals aus der Hand gegeben. Der Sozialstaat, der durch Otto von Bismarck nach 1871 auf den Weg gebracht, als soziale Marktwirtschaft von Ludwig Erhard nach dem 2. Weltkrieg zu voller Blüte entwickelt, schickt sich gerade an, unfinanzierbar zu sein, weil er an der Bürokratie erstickt, die er sich und den Unternehmen auferlegt.

Quelle: acta diurna am 4. September 2020
Ich habe hier schon oft darüber räsonniert, dass sich „das beste Deutschland, das es je gab“ vor allem vom zweiten Kaiserreich in die Schranken gefordert sieht und sub specie aeternitatis bei diesem Vergleich ungefähr so gut wegkäme wie der erwähnte Herr Maas gegenüber Otto von Bismarck bzw. Karl Lauterbach gegenüber Rudolf Virchow. Oder Harald Lesch gegen Max Planck. Das Kaiserreich war die Epoche, in der Deutschland eine wirtschaftliche, wissenschaftliche und auch eine späte kulturelle Blütezeit erlebte, neben der die heutige wirtschafts-, wissenschafts- und technikfeindliche, porentief grünversiffte BRD wie ein grotesker Gnom wirkt – man schaue allein auf die Galerie der Nobelpreisträger. Die deutsche Chemie-Industrie beispielsweise (Chemie = Gift! Ihre Grünen) war der restlichen Welt weiland so weit voraus, dass die Entente zu den im Krieg erbeuteten Chemie-Patenten die deutschen Ingenieure nachkaufen musste, um sie überhaupt zu verstehen. Die moderne Physik entstand zu wesentlichen Teilen im Kaiserreich. Fast alle großen und bis heute weltbekannten deutschen Unternehmen wurden im Kaiserreich gegründet. Jeder normale Gymnasiast wusste, wie man rechnet und schreibt, sprach Latein und Französisch und spielte ein Instrument.

Die Liberalität der damaligen Zeit kann man sich in der verhetzten Zensurstimmung der heutigen Baumschulen-BRD kaum mehr vorstellen. Jedes Milieu hatte seine eigenen Zeitungen, Lokale, Versammlungsorte, es herrschte tatsächlich Meinungsvielfalt. Im Kaiserreich konnten Anton von Werner und Max Liebermann traulich nebeneinander malen und ausstellen, auch wenn S.M. denjenigen der beiden deutlich bevorzugte, der besser malen konnte, während das Schickeria-Publikum wie zu allen Zeiten den Angesagteren präferierte. Im Berlin Wilhelms durfte, anders als in Wien oder New York, die „Salome“ von Richard Strauss unbeanstandet aufgeführt werden (Majestät wünschten lediglich, dass am Ende über der perversen Szenerie der Stern von Bethlehem aufgehen möge), obwohl diese blasphemischste der Opern gegen alles verstieß, was im Reich offiziell als sittlich und moralisch geboten galt.

Thomas Mann hielt in seinen „Betrachtungen eines Unpolitischen“ fest (wir befinden uns im Jahr 1914): „Ich bin vierzig Jahre alt geworden in Deutschland, ohne zu wissen, ohne es zu merken, daß ich ein Knecht war unter der Faust von Herren‘. Freilich, ich lebte in einem Lande, wo unverfolgt, unbeanstandet ein Buch erscheinen konnte, das mit den Worten schließt: ‚Ich heiße das Christentum den einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit.‘ Ein solches Land schien mir frei…“

Wohlgemerkt, das Kaiserreich war christlich. Heute wäre dieser Fluch zwar immer noch und ausschließlich gegen die christliche Religion aussprechbar, aber wehe gegen eine andere oder gegen eines der zivilreligösen Ersatzbekenntnisse! Kein Mainstreamverlag würde dergleichen drucken. (Übrigens empfand sich der Kaiser als Schutzherr der Muslime, allerdings der Muslime im Orient, nicht hinter den eigenen eingerissenen Grenzen.)

Es wäre im Kaiserreich schwer vorstellbar gewesen, dass an den Universitäten ein studentischer Mob Dozenten an ihrer Arbeit hindert. Oder dass jemand wegen gewagter historischer Thesen von den akademischen Debatten ausgeschlossen wird, bei Strafe der Mithaftung für jeden, der weiterhin mit ihm verkehrt, oder dass Verlage sich aus Angst vor der Zensur umstrittener Autoren entledigen. Es gab während der Sozialistengesetze zwar Spitzel, die SPD-Veranstaltungen denunzierten, und eine Polizei, die sie auflöste, aber keine Antifa, die Sozialdemokraten oder deren Familienangehörige attackierte, ihre Häuser beschmierte, Scheiben einschmiss und Automobile ansteckte. In ihrer August-Bebel-Biographie schreibt Brigitte Seebacher-Brandt: „Bebel war von 1881 bis 1890 Mitglied der 2. Kammer des sächsischen Landtags. Während der ganzen Zeit war das Sozialistengesetz in Kraft. Trotzdem kam es vor, das Anträge, die Bebel stellte, von der bürgerlichen Kammermehrheit angenommen wurden“ (S. 199).

Das Kaiserreich war nicht nur eine Epoche wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Prosperität, sondern auch eine des Friedens. Bismarck hatte nach den Einigungskriegen die Devise ausgegeben, dass das Reich saturiert sei. Emanuel Nobel, der Neffe Alfred Nobels und einer der Gründer der von seinem Onkel gewünschten Stiftung, wollte Kaiser Wilhelm 1912 den Friedensnobelpreis zusprechen.

Das Kaiserreich war unter den Beteiligten des Ersten Weltkriegs das einzige Land ohne Kriegsziele; sie mussten erst nachträglich formuliert werden. Frankreich wollte Elsass-Lohringen zurück und die Schmach von 1871 rächen, Russland sah sich als panslawistische Schutzmacht unter anderem Serbiens, England spielte sein ewiges politisches Spiel: Keine Vormacht auf dem Festland dulden, und außerhalb Europas herrscht das Empire, deshalb musste der plötzlich aufgetauchte und mit Überlegenheit drohende deutsche Konkurrent so weit wie möglich gestutzt werden. Willfährige Historiker – hegte ich nicht Achtung vor dem noblen Berufsstand der Huren, ich würde sie so bezeichnen -, allen voran der Nazi Fritz Fischer, haben diese Wahrheit jahrzehntelang bekämpft und verdreht, um dem Kaiserreich die Kriegsschuld in die Stiefel zu schieben. Auch hier ist der Lügenäther zum Schneiden dicht, zumindest bis Deutschland sich abgeschafft hat, dann wird man die Wahrheit unbehelligt verkünden dürfen.

Natürlich, das Kaiserreich war bisweilen autoritär, chauvinistisch, verklemmt, militaristisch, großmäulig, es herrschte Geschlechtertrennung (aber nicht so sehr wie in Arabien), doch Heinrich Manns Untertan war nur eine Karikatur, die Erfindung eines Linken; die große Zeit des Typus Diederich Heßling brach erst in der Bundesrepublik der 2000er Jahre an, und seither vermehrt er sich wundersam ganz ohne direkte Fortpflanzung; klicken Sie nur die Autoren in den Wahrheits- und Qualitätsmedien an und versuchen Sie, Unterschiede zwischen ihnen zu entdecken (früher gab es in Zeitungen Suchbilder, zwischen denen man fünf versteckte Unterschiede herausfinden musste, heute gibt es dafür Autorenporträts).


Immer noch zum Vorigen.

Leser *** erinnert daran, dass „kaum ein Kleingarten- oder Taubenzüchterverein nicht seine Wurzeln im Kaiserreich hat, von den Landfrauen-, Gesangs- und Dorfverschönerungsvereinen ganz abgesehen. Vereine zur Pflege der schönen Künste, Sportvereine, karitative Organisationen aller Art – die meisten davon entstanden unter Willem zwo oder gelangten in seiner Epoche zu voller Blüte. Kulturelle Eigenarten und regionale Bezüge aller Art wurden sorgsam gepflegt, und zugleich gab es kaum einen Ort, in dem die Bürger nicht darum wetteiferten, das repräsentativste Bismarck-Denkmal aufzustellen – nicht, weil sie sich davon materielle Vorteile versprachen, sondern um ihrem Stolz auf die geeinte Nation Ausdruck zu verleihen. Den Kaisergeburtstag feierten übrigens auch die Arbeiter. Undenkbar, dass der Geburtstag der heute amtierenden Kanzleramtsheimsuchung irgendeinem ihrer Untertanen mehr als ein Gähnen entlocken würde.
Das Grundprinzip der Epoche war die Subsidiarität, die eine überwältigende Vielfalt an lokal, regional, beruflich, ständisch und konfessionell geprägter Initiative und Organisation hervorbrachte. Das Grundelement dieser Vielfalt war der Verein. Kurt Tucholsky schrieb noch in den zwanziger Jahren bissige Satiren – aus heutiger Sicht waren es Nachrufe – auf das deutsche Vereinswesen: Kein Verein mitteldeutscher Rasseschweinzüchter, der nicht auch eine organisierte Opposition hatte! Man vergleiche diese enorme kulturelle, landsmannschaftliche, konfessionelle, soziale und politische Vitalität des Kaiserreichs, die vom Staat wenig, von der Eigeninitiative aber umso mehr erwartete, mit dem uniformen Ruf nach dem Nanny-Staat, der heute bei jedem Zipperlein ertönt, von dem irgendjemand sich geplagt fühlt.“

Auch alle berühmten deutschen Fußballvereine sind im Kaiserreich gegründet worden, wovon Vereinsnamen wie BVB 09 oder Schalke 04 zeugen. Der FC Bayern konstituierte sich übrigens anno 1900, der Hamburger SV gar schon 1887, noch unter Wilhelm I. und vor dem deutschen Drei-Kaiser-Jahr.

***

Und letztmals zum Vorigen!

Leser *** ergänzt: „Sie haben in Ihrer Würdigung des Kaiserreichs den Aspekt der Steuern vergessen: Der Spitzensteuersatz lag bei 8 Prozent und es herrschte das Zensuswahlrecht. Ich persönlich halte ‚One Man, one vote‘ für einen Irrweg der Geschichte. Mit dem urbayrischen ‚Wer zahlt, schafft an‘ gäbe es den ganzen Kladderadatsch, mit dem sich die westlichen Zivilisationen gerade reihenweise selbst zerlegen, nicht.“

Ich habe mal nachgelesen: Der preußische Finanzminister Johannes Miquel setzte 1891 die sogenannte Miquel’sche Steuerreform durch und führte einen progressiven Steuersatz ein. Die Einkommenssteuer fächerte sich auf von sechs Mark für Jahreseinkommen von 900 bis 1.050 Mark (rund 0,6 Prozent) bis vier Prozent für Jahreseinkommen über 100.000 Mark. Davor galt ein einheitlicher Steuersatz. Das frühe Kaiserreich hatte sich noch ausschließlich auf Verbrauchs- und Verkehrssteuern beschränkt.

26. Juli 2020 | Hartgeld.com – Bedeutung des Deutschen Kaiserreichs in der neuen Zeit
Da wird sicher ein Prozess angeschoben werden, der zu einer grundlegenden Veränderung der heutigen Welt führt. Das sind aber Dinge, welche man nicht auf Knopfdruck erreicht, sondern welche vielleicht zwei bis drei Generationen dauern werden. Schritt für Schritt wird sich vieles ändern: egal ob Finanzsystem, Gesellschaftsordnung, Umgang mit der Natur und den Ressourcen unseres Planeten.

Beginnen wird das Ganze aus meiner Sicht mit der Aufarbeitung der Geschichte der letzten 2000 Jahre, welche weitgehend aus Lügen besteht. Insbesondere die Geschichte der letzten 100 Jahre sind ein einziger Betrug, die letzten 50 Jahre wurden bestimmt durch Manipulation und schlimmste Verbrechen, wie die gezielte Degenerierung der Bevölkerung. Da ging es nach dem Motto „Das Kind ersäufen und die Nachgeburt großziehen“!

Alleine die Schäden zu reparieren und das alles aufzuarbeiten – die Grundlage für eine bessere Zukunft – wird viele Jahre dauern. Man wird Schritt für Schritt die Grundlage schaffen für eine bessere gerechtere Zukunft, ohne Lügensystem, ohne Dekadenz und Perversion. Da könnte man sicher eine Bibliothek füllen mit dem, was da alles passieren wird an Änderungen.

Ziel dürfte es sein, eine Gesellschaft zu schaffen, die geprägt ist von gegenseitigem Respekt und Respekt vor Gottes Schöpfung sowie den Grundwerten einer normalen Gesellschaft wie Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Treue, Ehrbarkeit, Fleiß und Gerechtigkeit.

Auf eine Art können Sie die kommenden Zeiten mit der Nachkriegszeit vergleichen, es wird eine Zeit sein, wo es kontinuierlich in die richtige Richtung gehen wird, aber es wird dauern. Jedoch allein das Wissen, dass es zukünftig keine solchen Sauereien wie gerade in der Jetztzeit mehr geben wird und dass Schluss ist mit Dekadenz, Freibriefen für Kriminelle und die Verfolgung von anständigen Menschen, wird die Lebensqualität deutlich erhöhen und mehr Wert sein als Gold und Silber. Hier wird das Deutsche Kaiserreich Vorbild und Taktgeber für den Rest der Welt sein.

Glanz und Gloria – Die Kaiserzeit 1871 – 1914 | Reich und Republik, Folge 1
24. Januar 2019 | CHRONOS-MEDIA History
Die Dokumentarfilm-Reihe „Reich und Republik – Deutsche Geschichte von 1871 bis zur Gegenwart“ beschreibt und verdeutlicht mit einzigartigen Aufnahmen die Zeit von der Gründung des Zweiten Deutschen Reiches unter Kaiser Wilhelm und seinem Reichskanzler Bismarck 1871, die Wilhelminische Zeit, die Ereignisse der Zeit, aber auch das alltägliche Leben, Kunst und Kultur, Sport, Persönlichkeiten, Wirtschaft und Wissenschaft.

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