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Pressemeldungen
Berlin 1989: Wie unterschiedlich die Geschichte vom Auslöser des Mauerfalls erzählt wird

Viele Links und Videos auf
https://www.dz-g.ru/Michael-Wolski_Moskaus-Wunsch-nach-dem-Mauerfall

Michael Wolski: Wie unterschiedlich die Geschichte vom Auslöser des Mauerfalls erzählt wird

1. die amtliche Version: https://www.deutschlandfunk.de/ansa-journalist-ehrman-gestorben-denkwuerdige-frage-an-schabowski-100.html

https://www.sueddeutsche.de/medien/riccardo-ehrman-guenter-schabwoski-mauerfall-1989-tot-nachruf-1.5488669

2. eine neues Version 2009
http://content.time.com/time/world/article/0,8599,1892408,00.html

im MDR: Ehrman sagt, dass er die Frage im Auftrag stellte:
„In an interview with the German regional public broadcaster MDR Riccardo Ehrmann, 79, who last year was awarded the Federal Cross of Merit by the German government, revealed that a ruling party official had called him before the press conference urging him to ask about the new travel law.

In the interview, broadcast on April 16 in Germany, Ehrmann said: „The question concerning the travel law: that was no coincidence.“ He had received a „mysterious phone call,“ he said, from the „submarine“ – a reference to the conference room of the East German state news agency ADN. Although Ehrmann in the interview didn’t reveal the identity of the caller, he has since been identified as Gunter Potschke, general director of the ADN and a personal friend of Ehrmann’s.“
Vermutlich war auch der Zeitpunkt abgestimmt.

3. Der Widerruf: Wollte man ihm das Bundesverdienstkreuz entziehen?
https://www.diepresse.com/4574715/der-verschwiegene-mauerfall

Aber Ehrman brachte vor fünf Jahren, also zum zwanzigsten Jahrestag, eine abenteuerliche Version in Umlauf, die hohe Wellen schlug und eine Neuinterpretation der Geschichte zu erfordern schien. Demnach sei Ehrman von Günter Pötschke, dem damaligen Chef der DDR-Nachrichtenagentur ADN, kurz vor der Pressekonferenz angerufen worden. Pötschke habe ihn gedrängt, unbedingt eine Frage zur Reiseregelung zu stellen. Das sei sehr wichtig. Hat das DDR-Regime etwa doch alles bloß inszeniert, weil es keinen anderen Ausweg mehr sah, Dampf aus dem Kessel zu lassen?

Das klärt sich in diesen Tagen auf. Stefan May, österreichischer Journalist in Berlin, erhielt vom Deutschlandradio Kultur den Auftrag, Riccardo Ehrman in seinem Alterssitz in Madrid zu interviewen. May hielt ihm manche Ungereimtheiten vor, die ich in meinem Buch „Menschen, Mauer, Mythen“ aufgezählt habe. Unter anderem diese wenig glaubwürdige Pötschke-Geschichte. Da machte Ehrman plötzlich einen Rückzieher. Er sagte dem Sender, Pötschke habe ihn eigentlich nur gefragt, ob er die Pressekonferenz besuchen werde. Sonst nichts.

4. Meine Deutung: Handelten Schabowski und Ehrman im Auftrag der Gruppe Ljutsch?: https://www.1989mauerfall.berlin/buch-2021/forum-2/

Denn nur durch den Massenandrang an der Grenze, den Schabowski durch die Beantwortung der Frage provozierte, konnte die Grenzöffnung erfolgen.
Beachtet man die anderen „Zufälle“ an diesem Tag, so dürfte es sich um ein Drehbuch gehandelt haben.

Inhaltsverzeichnis

5. https://internetz-zeitung.eu/index.php/2604-lysakus-vom-mythos-des-9-november-1989

„Im Mai 1997 heiratete Wagenknecht den Filmproduzenten Ralph-Thomas Niemeyer. … Die Ehe mit Niemeyer wurde im März 2013 geschieden.“
Es ist klar, daß die Frage von Riccardo Ehrman letztlich dazu geführt hat, daß die Mauer in dieser Nacht fiel, aber war sie wirklich so zufällig und spontan zustandegekommen? Jahre später, im MDR gab Ehrman zu, daß er einen Tipgeber gehabt habe. Er habe kurz vor der Pressekonferenz mit Günter Pötschke, dem Chef von ADN, der auch schon für die UNESCO gearbeitet hatte und über seine Funktion als Präsident der Europäischen Nachrichtenagenturen natürlich zahlreiche und langjährige Westkontakte verfügte, telefoniert.

Ehrman, der später angibt, mit Pötschke befreundet gewesen zu sein sagte im MDR: „Diese Person sagte: Ich bin der Mann von dem Unterseeboot. Es gibt in Berlin einen Platz, ein Büro, das unter dem See liegt. Es ist bekannt als Unterseeboot. Und diese Person ist in diesem Büro der Chef.“ Der Raum, von dem Ehrman spricht ist der abhörsichere Tagungsraum unter einem Teich im ADN Gebäude in der Mollstraße. War es also doch eine abgekarterte Sache und Schabowski nicht so ahnungslos, wie er tat? Ein Vollprofi, wie er, weltgewandt, Chefredakteur des ND, der englischen Sprache mächtig, kamerasicher, soll so auf das Glatteis geraten sein? Schwer zu glauben. Auch sein Verhalten nach dem Ende der DDR spricht Bände. Als bester aller „Wendehälse“ schüttete er einen Ascheimer nach dem anderen über sein Haupt, während Egon Krenz sich mit einer Haftstrafe herumärgern mußte.

Mir waren diese Zusammenhänge lange nicht aufgefallen, auch, weil ich die vollständigen Archivmaterialien über 25 Jahre nicht mehr angesehen habe. Einiges erschließt sich erst jetzt.

Der Mauerfall 1989 war lange vorbereitet
30. September 2021 | Neue Horizonte
In diesem ersten Gespräch zwischen Michael Wolski und Götz Wittneben geht es um die verdeckte Vorbereitung des 9. November 1989, die Wolski in seinem Buch „1989 Mauerfall Berlin – Auftakt zum Zerfall der Sowjetunion“ beschreibt. Im zweiten Teil wird es um das geheime Drehbuch des 9.11.89 gehen – nichts war dem Zufall überlassen.

Diese Erzählung über Auslöser und Ablauf des Mauer­falls am 9.11.1989 hat ein Alleinstellungsmerkmal unter den über 2.000 deutschsprachigen Büchern und unzäh­ligen Berichten. Für den Autor Michael Wolski gilt als Auslöser der politische, ideologische und wirtschaft­liche Stillstand der Sowjetunion bei Machtantritt Gorbatschows und dessen Ziel, die Sowjetunion im „gemeinsamen Haus Europa“ zu verankern. Er plante deshalb schon 1986 die deutsche Einheit, die Aufgabe des Sozialismus und den Rückzug aus Osteuropa.

Honecker war in einem Gespräch mit Gorbatschow und Schewardnadse im Mai 1987 in Ostberlin strikt gegen deren Vorschlag, die Mauer abzureißen. Im Ergebnis hatte am 9. November 89 die sowjetische Besatzungsmacht durch Täu­schung (deception operation) wichtige Entscheider der DDR völlig isoliert und parallel durch Desinformation den Druck an den Grenzübergangsstellen in Berlin ausgelöst, der zur ungeplanten Öffnung führte.

Die Erzählung „von den friedlichen Revolutionären in der DDR“ wurde dann zum Schutz der sowjetischen Führung von allen vier Alliierten verbreitet, da man Angst vor einem Militärputsch in der UdSSR hatte v o r dem Vollzug der deutschen Einheit, sollte der wahre Ablauf bekannt werden. Gorbatschows Gegner hätten das als Verrat am Sozialismus aufgefasst und ihr Putsch wäre sonst schon 1990 erfolgt.

Als der Autor 2018 sein Manuskript „1989 Mauerfall Berlin – Zufall oder Planung?“ Verlagen anbot, hörte er auch diese Variante der Ablehnung: „Wir sind ein Sachbuchverlag, wir verlegen keine Fiction. Schauen Sie doch mal ins Internet: Finden Sie da etwas zu KGB-Agenten in der DDR 1989? Na also!“

Im September 2019 hatte er sein Buch bei Amazon hochgeladen. Gleichzei­tig – und erstmals nach 30 Jahren – bestätigten der ehemalige SED­-Generalsekre­tär Krenz und der letzte DDR-­Innenminister Diestel in ihren Büchern seine Vermu­tung, dass die DDR­-Führung mit KGB­-Agenten durchsetzt gewesen war. Diestel schrieb von zwei Generälen, die sich ihm als Offiziere der sowjetischen Armee outeten und nannte in einem Interview die Zahl von 50.000 IM des KGB.

Jetzt hat Wolski aus Anlass des 30. Jahrestages des Endes der Sowjetunion das Buch überarbeitet „1989 Mauerfall Berlin – Auftakt zum Zerfall der Sowjetunion“.

Weitere Informationen zum Buch und seinem Autor plus Quellen: https://www.1989mauerfall.berlin/

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