Viele geflüchtete Menschen berichten von Anfeindung, Diskriminierung und Rassismus
Wie der Leiter des Angebots, Dennis Riehle (Konstanz), aktuell äußert, habe die Zahl solcher Meldungen im letzten Jahr um 300 % zugenommen: „Uns wird von massivem Rassismus berichtet, der sich vor Ort ausbreitet und den Geflüchteten mit voller Härte entgegenschlägt. Insbesondere die Hetze in sozialen Medien trägt dazu bei, dass pauschal von kriminellen Ausländern gesprochen und in dieser aufgeheizten Stimmung gegen sie gewettert wird. Derartige Generalisierungen gehen dabei vor allem von denjenigen aus, die bisher überhaupt keine Berührung mit Personen mit einem Migrationshintergrund hatten und ihre Sorge allein auf angebliche Medienberichte über die starke Zunahme von Gewalttaten unter Asylsuchenden gründen – welche es in Wahrheit aber gar nicht gibt, wenn man die Statistiken betrachtet. Tatsächlich werden Einzeltaten durch bestimmte Presse in den Fokus gerückt, welche durch ihren besonderen Modus operandi auffallen und sich daher bestens für Verallgemeinerung eignen“, so der Psychologische Berater vom Bodensee, der mittlerweile 30 bis 50 Flüchtlinge pro Monat betreut und feststellt: „Vielen von ihnen wir überhaupt keine Chance gegeben, sich zu beweisen. Die Vorurteile sind derart immanent, dass man mit vernünftigen Argumenten nicht mehr dagegen ankommt und sich teilweise schon wahnhaft anmutenden Ängsten von Bürgern ausgesetzt sieht, die sich jedweder Realität verschlossen und einer Parallelwelt zugewandt haben. Wer nur noch jene Nachrichten anhört, die in diese Ideologie passen, wird natürlich in seiner kruden und menschenfeindlichen Haltung gegenüber Flüchtlingen bestärkt. Da entkoppeln sich Bevölkerungsteile von der Wirklichkeit!“.
Riehle erkennt bei vielen Mitmenschen die Unfähigkeit zu Differenzierung und Abstrahierung: „Oftmals fehlt es schlicht an Bereitwilligkeit und Denkbereitschaft, Informationen aus dem Internet auf ihre Plausibilität zu prüfen. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir in der Schule vermehrt Medienkompetenz vermitteln müssen, um zumindest Jugendliche zu befähigen, Sachlichkeit von Populismus zu unterscheiden. Und nicht zuletzt braucht es Aufklärung darüber, dass Gewaltverbrechen ein Menschheitsphänomen sind, das sich nicht auf irgendeine Hautfarbe, Nationalität oder Herkunft beschränken lässt. Zwar mögen zuletzt Aufsehen erregende Straftaten von Schutzsuchenden mit einem Migrationshintergrund den Eindruck erweckt haben, dass sie besonders brutal und grausam vorgehen. Das ist aber insofern falsch, dass die Motivlage und Beweggründe für deren Verhalten besonders oft von Emotionalitäten und traumatischen Erlebnissen geprägt ist, welche sich in unserem friedlichen Deutschland gar niemand vorstellen kann. Dass Flüchtlinge durch ihre Erfahrungen im Heimatland oft so intensiv psychisch beeinflusst sind, dass sie in Ausnahmen zu wirklich extremen Handlungen neigen, kann eine Wohlstandsgesellschaft nicht nachvollziehen. Gerade dieser Umstand zeigt doch aber, dass diese Menschen Hilfe benötigen und humanitären Schutzes bedürfen. Wer ihnen aus Furcht vor einer imaginären Gefahr diese Unterstützung versagt, entpuppt sich nicht nur als unsolidarisch und kaltherzig, sondern missachtet Grundsätze internationalen Rechts“, so Dennis Riehle, der abschließend anfügt: „Auch das Bangen um Gerechtigkeit ist völlig grundlos. Kein einziger Flüchtling nimmt Deutschen etwas weg, denn im Gegensatz zu uns haben die Asylsuchenden nichts mehr. Und blicken wir allein auf die zu uns geflohener Ukrainer, entschärfen sie unseren Fachkräftemangel erheblich. Zweifelsohne obliegt es aber der Politik, die Verteilung Ankommender besser zu organisieren und einzelne Gemeinden mit der Integration nicht zu überfordern“.
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Ehrenamtliche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dennis Riehle
Dennis Riehle
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